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DISKUSSION UND

GEGENSTIMMEN.

FÜR ALLES GIBT ES VERSCHIEDENE ERKLÄRUNGEN.
UND ALLES IST EINE FRAGE DES LÖSUNGSRAUMS.
 

Risikocharakterisierung für die "gesunde" Allgemeinbevölkerung

Was sagt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dazu?

Das (deutsche) Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine wissenschaftlich unabhängige Einrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Es berät die Bundesregierung und die Bundesländer zu Fragen der Lebensmittel-, Chemikalien- und Produktsicherheit. Das BfR betreibt eigene Forschung zu Themen, die in engem Zusammenhang mit seinen Bewertungsaufgaben stehen.

Das BfR hat Anfang 2024 eine Stellungnahme bzw. Einschätzung zum Thema Lektine geschrieben. Der Originalartikel steht öffentlich zum Download bereit:
https://www.bfr.bund.de/cm/343/lektine-in-pflanzenbasierten-lebensmitteln-gibt-es-ein-gesundheitliches-risiko.pdf

Das BfR kommt dabei zum Schluss, dass Lektine für Gesunde nur ein geringes Risiko darstellen. Das sehe ich ähnlich und möchte im Folgenden auf ein paar Statements des BfR näher eingehen. Diese finden Sie alle auch im Originalartikel unter Abschnitt 3.

[....] Da Zuckerschoten und Erbsen nur wenig Lektine enthalten, sind sie von dieser Zubereitungsempfehlung ausgenommen und können laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) auch in kleinen Mengen roh verzehrt werden (DGE, 2016; BZfE, 2020). Dies gilt auch für viele andere lektinhaltige Lebensmittel wie Tomaten, Pilze und Bananen. Wenn in Maßen aufgenommen, sind bei den meisten Lektinen für den Menschen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten.[....]

Gegenüber der landläufigen Meinung, man solle z.B. viele Tomaten essen, klingt das BfR hier deutlich resriktiver und schränkt zumindest die Mengenempfehlung drastrisch ein.

[....] Lektine sind Glykoproteine, die in verschiedenen pflanzenbasierten Lebensmitteln vorkommen. Mengenabhängig und lektinspezifisch können sie die Mikrovilli (Ausstülpungen) der Darmschleimhaut schädigen und die Nährstoffaufnahme stören sowie eine Verklumpung der roten Blutkörperchen hervorrufen.
[....]
Dass die meisten Menschen keine lektinbedingten Schädigungen im Darmtrakt aufweisen, obwohl sie Lektine regelmäßig mit der Nahrung zu sich nehmen, könnte an den geringen Aufnahmemengen, an der aus Kohlenhydrat-Proteinverbindungen (Glykokonjugaten) bestehenden Schutzschicht des Darmepithels und dem Verhältnis von Darmoberfläche und Menge an Lektinen aus der Nahrung liegen[....]

Dies ist eine sehr gute Erklärung warum Lektine für manche Menschen keine immunologische Relevanz haben.

[....] In Anbetracht des möglichen toxischen sowie zum Teil allergenen (siehe 3.3) Potenzials von Lektinen in Kombination mit der zu erwarteten Zunahme pflanzenbasierter Ernährungsweisen wäre die Weiterentwicklung von Analysemethoden, die Lektine in Lebensmitteln einfach und effizient nachweisen können, grundsätzlich wünschenswert.[....]

Es ist meiner Einschätzung nach sehr sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, welche (negativen) Folgen eine Ernährungsempfehlung hin zu mehr Pflanzenkonsum haben könnte.

[....] Einige Lektine scheinen neben ihren möglichen toxischen Eigenschaften auch ein allergenes Potenzial zu besitzen (Barre et al., 2020). So werden Lektine in den folgenden sechs Nahrungsmitteln vom WHO/IUIS (Weltgesundheitsorganisation/Internationale Union immunologischer Gesellschaften) Unterausschuss für die Nomenklatur von Allergenen als potenzielle Lebensmittelallergene eingestuft (Allergen und zugehöriges Lektin in Klammern): Bananen (Mus a 2, Chitinase der Klasse I), Weizen (Tri a 18, Weizenkeim-Agglutinin), Mais (Zea m 8, Chitinase der Klasse IV), Rübe (Bra r 2, Chitin-bindendes Protein), Kastanien (Cas s 5, Chitinase) und Avocado (Pers a 1, Chitinase der Klasse I) (Pomés et al., 2018). Die zugrundeliegenden Wirkmechanismen, das genaue Ausmaß des möglichen allergenen Potenzials und die Klärung der Frage, ob weitere Lektine aus anderen Obst- und Gemüsesorten ebenfalls potenzielle Lebensmittelallergene darstellen, erfordert weitere wissenschaftliche Untersuchungen.[....]

WISSENSCHAFT UND DIE ABSOLUTHEIT.

Die Wissenschaft von heute ist der Irrtum von morgen.

Man denkt oft: Die Naturwissenschaften sind absolute Wissenschaften. Ich lade alle ein, dazu zu reflektieren und habe einen Artikel als Impuls geschrieben:

Warum es keine absolute Wahrheit geben kann.


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