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DIE SACHE MIT DEN

FETTSÄUREN.

OMEGA 3 ODER OMEGA 6.
GESÄTTIGT ODER UNGESÄTTIGT.
VIEL ODER WENIG.
CHOLESTERIN UND TRIGLYCERIDE.

BÖSES FETT. BÖSES SCHNITZEL.

CHOLESTERIN UND DIE FETT SAGA.

Wenn Sie bei Ihrem Hausarzt des Vertrauens eine so genannte „Gesunden-Untersuchung“ machen lassen, wird in der Regel auch Ihr Cholesterin (Gesamt-, LDL- und HDL-Cholesterin) sowie Ihre Blutfette (Triglyceride) bestimmt. Sind diese erhöht wird üblicherweise auf eine strikte Einhaltung der von der WHO propagierten Ernährungspyramide gepocht: Kein Fett, kein tierisches Fett, wenig Fleisch und kein Zucker und dafür viel komplexe Kohlenhydrate, viel ungesättigte Fettsäuren und Fisch und schon sei alles gut. Wenn nicht, dann kommen noch Medikamente aus der Gruppe der Statine dazu.

Zu Beginn meiner "Patienten-Karriere" habe ich diese Ratschläge befolgt und sogar intensiviert:

2 Jahre lang ernährte ich mich nur von pflanzlicher Kost und konsumierte ungesättigte Fette pflanzlicher Natur wie es im Lehrbuch steht. Das Ergebnis war überschaubar. Heute würde ich sagen: Mein Körper hat diese Zeit gut überstanden.

Aber wie kam es dazu?

Es könnte ein großes Missverständnis sein:
Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden die steigenden Inzidenzraten von „Volkskrankheiten“ wie Myokardinfarkten und Krebs zur US-amerikanischen Präsidentschaftsangelegenheit: Der damalige Präsident J.F. Kennedy hatte selbst mehrere Herzinfarkte erlitten und wollte eine Lösung für dieses Problem und für sein Volk.

DIE LÖSUNG.

SCHEINT ZUM GREIFEN NAH:

Es konnte nachgewiesen werden, dass die „Plaques“ die irgendwann zum Verschluss der (Herz)gefäße führen aus Cholesterin bestehen. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass der Cholesterinspiegel im Blut durch den Konsum von gesättigten Fetten und Cholesterin in der Nahrung erhöht werden konnte.

Die Hypothese lag damit auf der Hand:

Durch steigende Cholesterinaufnahme mit der Nahrung steigt das Risiko für Herzinfarkte. Fertig. Es konnte zwar nachgewiesen werden, dass Plaques (unter Anderem) aus Cholesterin bestehen und dass die Aufnahme von gesättigten Fetten zur Erhöhung des Cholesterinspiegels beiträgt, aber der kausale Zusammenhang zwischen Cholesterin und dem Auftreten von „kardiovaskulären Events“ konnte nur bedingt gezeigt werden.

Sogar das deutsche Ärzteblatt räumte 2021 ein, dass es sich hier um einen Irrtum handeln könnte: https://www.aerzteblatt.de/archiv/217927/Ernaehrung-Gesaettigte-Fette-nicht-verteufeln

Todesursache Nummer 1

Und mal ganz ehrlich: Bei all dem Aufwand der in der Medizin betrieben wird von Intensiv- und Notfallmedizin hin zu den ganzen mehr oder weniger invasiven Untersuchungs und Interventionsoptionen die heute möglich sind: Bypass, Stent, Klappen, Schrittmacher, Blutverdünner, Statine, Sport, veganes- sowie fettarmes Essen, MR/CT, Gesundenuntersuchung, Fitnesstrackern, Herzkatheter und und und...:

Sollten dennoch Erkrankungen wie ischämische Herzkrankheit und Schlaganfall die Haupttodesursache sein?

Klar: Es ist immer alles in Relationen zu betrachten - irgendwann sterben wir (fast) alle an diesen Krankheiten, aber wann ist die Frage...

Wie viele Menschen in Ihrem Umfeld kennen Sie,

die "Probleme mit dem Herz" haben?

https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/bevoelkerung/gestorbene/todesursachen

Wie viele von diesen Menschen ernähren sich "gesund" ?

Also so, wie es "sein soll":

Wenig rotes Fleisch, wenig Fett, viel Obst & Gemüse, kochen selbst und essen abwechslungsreich?

CHOLESTERIN IST NICHT GLEICH CHOLESTERIN.

GUTES UND SCHLECHTES. ODER GIBT ES NOCH ANDERE?

In der Leitlinienmedizin wird Cholesterin in zwei Klassen aufgesplittet - je nachdem mit welchem „Transporter“ sie im Blut unterwegs sind: Das "gute" (HDL) und das "schlechte" (LDL) Cholesterin. Das ist Stand heute 2024 übliche Praxis. Die Wissenschaft kennt aber mittlerweile etwa 14 verschiedene Cholesterinarten und weiß relativ genau, welche mit dem Auftreten von Herzinfarkten assoziiert sind und welche nicht. Dasselbe gilt für die Blutfette wie z.B. Triglyceride: Diejenigen Blutparameter, die mit dem Auftreten von Volkskrankheiten in Verbindung stehen, erhöhen sich durch den Konsum von Kohlenhydraten – einfach oder komplex. Diejenigen Parameter die „schützend“ assoziiert sind für Herz & Co steigen durch den Konsum von – und jetzt aufgepasst: Gesättigten Fettsäuren.

In meinem Laborbefund findet sich dazu der Hinweis.

Patienten mit erhöhten Werten der LDL-Fraktionen 3-7 haben hohes - bis zu 7-fach höheres (!) - koronares Risiko [...]

Cholesterin kann mehr

Die vielfältigen Aufgaben von Cholesterin im Körper, als Baustein für Hormone, Gallensäure, Vitamine, Membranen... sind vor dem Hypercholesterinämie-Hype völlig überschattet...

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28262189/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26774359/

DAS GEFAHRENPOTENTIAL UNGESÄTTIGTER FETTE.

VON RANZIG BIS MALONDIALDEHYD.

Einige Jahrzehnte gilt schon die offizielle Lehrmeinung „gesättigte Fette sind schlecht / ungesättigte sind gut“.  In den USA ist mittlerweile ein Medikament auf dem Vormarsch, das die Fettsäure C15:0 beinhaltet – eine gesättigte Fettsäure. Es konnte eindrucksvoll gezeigt werden, dass diese das Auftreten von arteriosklerotischen Krankheiten senken- und dabei die körperliche Leistungsfähigkeit steigern kann. Mehr dazu später, aber das ist doch paradox oder?

Ich habe mich selbst jahrelang vegan ernährt und konsumierte Fette nur in Maßen und wenn, dann nur ungesättigte Omega 3 Fettsäuren wie sie enthalten sind in Fischöl oder Leinöl.

So wie es im Lehrbuch steht. Ergebnis: Mir ging es – sagen wir mal – mittelmäßig. Bis ich durch Zufall eine laborchemische Entdeckung machte: ich habe mein Blut zur Untersuchung in ein Labor geschickt um es auf Intoxikationen mit „Umweltgiften“, wie wir die vom Menschen erschaffenen Gifte des täglichen Gebrauchs liebevoll nennen, zu untersuchen. Das Labor misst dabei routinemäßig MDA, Malondialdehyd mit. MDA ist ein höchst giftiger Metabolit der durch die Oxidation – also „ranzig werden“ von Fetten entsteht. MDA ist krebserregend und eine große Belastung für den Körper. Bei schwerwiegenden Erkrankungen nutzt man MDA als Verlaufsmarker, da er den oxidativen Stress im Körper repräsentieren kann.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37960259/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6678812/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27789233/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33723127/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10855528/

MEIN SELBSTVERSUCH.

CARDIOLIPIN, PHOSPHOLIPIDE UND MDA.

Mein Befund erschütterte mich. Ich dachte ja bis dato in Sachen Fetten alles richtig zu machen. Und dann: MDA erhöht, Phospholipide niedrig und Cardiolipin ebenfalls beeinträchtigt.

Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Das schonend kaltgepresste Leinöl muss man ja im Kühlschrank aufbewahren und alsbald verbrauchen, da es sonst ranzig wird, d.h. oxidiert. So: Und jetzt füllt man das in den Körper, konfrontiert es bei 37°C mit einer Menge an Sauerstoff: Das Zeug wird sofort ranzig, also oxidiert und es entstehen toxische Abbauprodukte. Ich habe daraufhin recherchiert und kam zu dem Schluss, die Fettsäure-Zusammensetzung in meiner Ernährung völlig auf den Kopf zu stellen. Ich esse zwar noch Omega 3-Fettsäuren in geringen Mengen, nehme aber primär gesättigte Fettsäuren in Form von Butterschmalz, Schafmilchprodukten, Rinder- sowie Lammfett zu mir.

Spannende Entwicklung

Nachdem nun schon seit einigen Jahrzehnten postuliert wird, dass gesättigte Fette zu meiden sind, gibt es heute Nahrungsergänzungsmittel z.B. mit Arachidonsäure (einer gesättigten Fettsäure die vorwiegend in Schweinefett und Eiern vorkommt) oder Pentadecansäure, einer Fettsäure die überwiegend in Schafmilch vorkommt und deren Konsum in mehreren Studien sogar schützende Wirkung auf Gefäße und Herz, sowie eine antientzündliche Wirkung nachgewiesen wurde[1]. Wenn man sich das mal auf der Zunge zergehen lässt: Erst heisst es, man solle Fett meiden und stattdessen zu gesunden Pflanzenölen greifen und ein paar Jahrzehnte später gibt es dann Kapseln mit den gesättigten Fetten drin, die man lange vermieden hat?

Ich persönlich esse meine Fette lieber in schmackhaftem Essen, als in Kapseln...


[1] www.nature.com/articles/s41598-020-64960-y

EIN PAAR WORTE ÜBER BLUTFETTE.

TRIGLYCERIDE.

Wenn von den so genannten Blutfetten gesprochen wird, sind üblicherweise die Triglyceride gemeint. Wenn man bei einer Blutuntersuchung erhöhte Triglyceridwerte findet, wird in der Regel empfohlen, eine fettarme Diät zu befolgen: https://www.netdoktor.de/ernaehrung/lebensmittel/welche-lebensmittel-erhoehen-triglyceride/

Dabei wird besonders darauf hingewiesen auf gesättigte Fette tierischen Ursprungs zu verzichten und anstelle derer pflanzliche Omega 3 und Omega 6 Fette aus Nüssen, Samen und Fisch zu konsumieren.

Das kann ein Teufelskreis sein, denn eine reduzierte Fettaufnahme kann dazu führen, dass mehr Kohlenhydrate konsumiert werden und diese führen dann tatsächlich zu einem Anstieg der Triglyceride:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/3513615/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36513452/

Meine Selbstversuche haben ergeben, dass mein Triglyceridspiegel selbst bei extrem hoher Zufuhr an tierischen Fetten extrem niedrig bleibt. Zum Vergleich: Die meisten Labore empfehlen einen Wert von < 200mg/dl.

NEUE ERKENNTNISSE AUCH IN DER MEDIZIN.

ÄRZTEBLATT STELLT FETT/CHOLESTERIN HYPOTHESE IN FRAGE.

Ist das schlechte Image der gesättigten Fettsäuren tatsächlich gerechtfertigt? Der genaue Blick auf eine Vielzahl von Studien wirft Fragen auf. Einige Ernährungswissenschaftler fordern daher, die strikten Grenzwerte zu lockern und wieder mehr auf Vollmilch, Käse und rotes Fleisch zu setzen.

Seit jeher haben wir gelernt, dass gesättigte Fette ungesund sind. Doch ein genauerer Blick auf die Evidenz der Studien lässt zweifeln. Es scheint keineswegs belegt, dass gesättigte Fette wirklich so schädlich sind wie ihr Ruf vermuten lässt. In der Ernährungswissenschaft wird daher die Forderung laut, die strikten Grenzwerte für Lebensmittel mit einem höheren Anteil an gesättigten Fettsäuren zu lockern.
[...]

So schreibt das deutsche Ärzteblatt in einem Artikel, der 2021 erschienen ist.

Diesen finden Sie hier online:

Es wird darin Bezug auf Studien genommen, die wir auch eingangs schon angesprochen haben:

www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2125600/

pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32562735/

pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33122169/

GENETISCHER EINFLUSS.

AUF DEN FETTSTOFFWECHSEL.

Im Brennpunkt der Untersuchungen welche Gene einen Einfluss auf die Verträglichkeit bestimmter Fettsäuren haben, steht das Adipolipoprotein ApoE-Gen. Einer der bekannten Genotypen (ApoE4) ist vor allem in der homozygoten Erbanlage (ApoE4/4) mit Alzheimer und kardiovaskulären Erkrankungen assoziiert. Diese Menschen könnten tatsächlich von einer fettarmen Diät profitieren.

Man schätzt, dass rund 2% der Bevölkerung Träger dieser Mutation sind.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17466101/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20202805/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19025720/

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8073598/

https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/wasistalzheimer/genetische-grundlagen/apoe4/

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